Umweltpolitik der SPD im Landkreis Bamberg

Veröffentlicht am 07.11.2007 in Umwelt

Fraktion und Vorstandschaft der Kreis-SPD trafen sich zu einem Informationsaustausch zum Thema „Klimawandel und Energiewende“. Nach intensiven Beratungen wurde ein erstes Maßnahmenpaket zusammengestellt, das dem Kreistag zur Umsetzung empfohlen werden soll.

Fraktion und Vorstandschaft der Kreis-SPD trafen sich zu einem Informationsaustausch zum Thema „Klimawandel und Energiewende“. Nach intensiven Beratungen wurde ein erstes Maßnahmenpaket zusammengestellt, das dem Kreistag zur Umsetzung empfohlen werden soll.
In einem knappen Referat informierte Dagmar Raab über aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zum Stand der globalen Klimaveränderungen. Weiter zeigte sie Möglichkeiten auf, lokal und regional effektiv zu einer dringend und schnell nötigen Energiewende beizutragen.
„20% der Weltbevölkerung verbrauchen in den Industriestaaten ca. 70% der fossilen Energieressourcen“, führte die Referentin aus. Die derzeitigen zentralistischen Strukturen der Energieversorgung seien für eine Energiewende ungeeignet, vielmehr förderten sie die Verschwendung der knappen Ressourcen und führten in eine massive Abhängigkeit.
Die Anwesenden waren sich einig, dass die dezentrale Nutzung erneuerbarer Energien forciert und durch den Landkreis wesentlich stärker als bisher unterstützt werden müsse.
In der anschließenden Diskussion entstand ein umfangreiches Maßnahmenpaket, das als übergeordnetes Ziel zur „Energieautonomie“ des Landkreises führen soll.
Eine Reihe von Dörfern, Städten und Regionen hätten bereits gezeigt, dass dieses Ziel erreichbar sei und zu einem beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung der heimischen Landwirtschaft und Gewerbebetriebe führen könne.
Das Gremium der Kreis-SPD empfiehlt eine deutlich verbesserte Koordination der bisherigen und künftigen Maßnahmen. Zur Bündelung von Kompetenzen sollte ein „Energie-Netzwerk“ gegründet werden, in dem sich Institutionen des Landkreises, Energieagenturen, Umweltverbände, Vertreter der Landwirtschaft und von Wirtschaftsunternehmen zusammenschließen.
Um unkoordinierte Einzelmaßnahmen zu vermeiden sollte zunächst eine detaillierte energetische Bestandsaufnahme aller öffentlichen Gebäude wie Schulen, Kindergärten, Rathäuser etc. erfolgen. Dies würde u. a. die Schaffung lokaler Energieverbünde, z. B. über Blockheizkraftwerke (BHKW), erleichtern.
Energieautonomie setze voraus, dass ein möglichst vielfältiger Mix erneuerbarer Energien angeboten und genutzt werden könne. In diesem Bereich stecke noch erhebliches Potenzial, etwa in der Nutzung von Geo- und Solarthermie sowie der Photovoltaik. Um neue Abhängigkeiten von Energieanbietern zu vermeiden, spricht sich das Gremium gegen die zentrale Vergabe öffentlicher Solaranlagen und Kraftwerke an einen privaten Investor aus.
Land- und Forstwirtschaft sollten ebenfalls verstärkt in ein Gesamtkonzept einbezogen werden. Ein geeigneter Mix von Energiepflanzen beuge der Entstehung von Monokulturen vor und könne zu einer Reduktion von Insektiziden führen.
Auch Kläranlagen böten interessante Ansätze für innovative Energienutzung, verbunden mit einer verbesserten Entsorgung von Klärschlämmen.
Abschließend plädierte der Fraktionsvorsitzende Franz-Josef Schick dafür, eine energie-autonome Kommune zu besuchen, um sich vor Ort ein genaueres Bild machen zu können.